Aufbau: Schrank mit Aufsatz in Brettbauweise. An Oberkante des hochrechteckigen Korpus umlaufend genagelte, profilierte Gesimsleisten. Auf der Stellfläche aufgedoppelter Rahmen mit Überstand. Ergänzter Sockel. Rahmentür aufschlagend dem Frontrahmen eingepaßt, Rahmenhölzer profiliert, eingespannte Füllung allseitig gekehlt, zweifach abgetreppt zum glatten Binnenfeld. Eisernes Schlüsselschild. Die verlängerte Rückwand bogenförmig ausgeschnitten. Ein mit Holznägeln im oberen Drittel der Rückwand befestigtes Bord, mit einer umlaufenden profilierten Schmuckleiste, wird von zwei mit Rundzapfen in die Ablageflächen eingelassenen geschwungenen Stützen gehalten. Unterhalb des Bordes an der Rückwand aufgesetzter, dreiseitiger profilierter Leistenrahmen. Im Bord, nach innen versetzt zwei weitere Bohrungen für Rundzapfen vorhanden.
Inneneinrichtung: Im Schrankteil zwei mit Holznägeln befestigte Böden in voller Tiefe. Tür innen rechts an kurzen, eisernen Bänder angeschlagen, ehemals offenes Schloß fehlt.
Dekor: Schrank war wohl insgesamt farbig gefaßt, jetzt nur noch Bemalungsreste sichtbar. Schrankseiten, Türzargen, Türrahmen sowie Aufsatzwandung braun lasiert; darauf braune Furniermalerei, zum Teil in Anlehnung an schräggestelltes Federfurnier in Kreuzfugenanordnung. Auf Seitenbrettern Reste eines dunkel gerahmten hochrechteckigen Feldes mit stilisierten Blumen in Rot, Grün, Weiß und Schwarz auf weinrotem Grund. Auf Füllungsbrett der Tür stilisierter Blumenstengel. Bordunterseite ehemals querrechteckiges Feld mit floralen Bemalungsresten. Leistengerahmtes Feld auf Wandung des Aufsatzes mit Resten eines gerahmten Blumenstückes, darüber ehemals Initialen und Jahreszahl 1802.
(Text: Iris Höfer)
