Nach einem einliegenden Zettel stammt das Buch aus dem Jahre 1660 und war in Gebrauch bei der Familie Bylandt auf Schloss Rheydt. Offenbar befand es sich 1917 noch im Schloss, als die Städte Rheydt und Gladbach es übernahmen. Es trägt den Vermerk „Aus Schloss Rheydt dem Museum der Stadt Rheydt überwiesen. 15. Mai 1717.“
Zur komplexen Struktur des Heiligen Römischen Reiches gehörte eine entsprechende Verwaltungsstruktur mit einer Vielzahl von Funktionen, Titeln usw. Das Titularbüchlein half dabei, im Zweifelsfall die korrekte Anrede zu finden und formvollendete Anschreiben zu vielerlei Gelegenheiten zu verfassen. Mit einem heute üblichen „Sehr geehrte Damen und Herren“ war es nicht getan. Wie redet man einen adeligen Land-Drosten oder einen fürstlichen geheimen Rat, einen Obristenlieutenant, einen Notar oder Studenten an? Die Frau eines Ritters, Händlers oder Bauern? Über all das gibt das Büchlein Auskunft. Beigebunden ist vom selben Autor eine zweite, mehrteilige Schrift, die Auskunft über das Abfassen von Schreiben zu allen möglichen Gelegenheiten gibt.