Bei der runden Siegeloblate aus rot bemaltem Gips handelt es sich um den Abdruck des Mittleren Kaisersiegels Leopold I. (1658-1705) aus dem Jahre 1687, das von der Wiener Reichshofkanzlei benutzt worden ist. Das Siegelbild zeigt den mit der Kaiserkrone gekrönten, doppelköpfigen Reichsadler mit Nimbus, gespreizten Flügeln und Beinen. Vor der Brust des Reichsadlers befindet sich das Sammelwappen der Habsburgerdynastie, bekrönt mit der Königskrone der habsburgischen Erbländer. Das Siegelbild ist von der Siegelumschrift in Kapitales gerahmt und lautet:
LEOPOLDVS D(EI) G(RATIA) EL(ECTOR) RO(MANI) IMP(ERATORII) SEMP(ER) AVG GERMANIAE HVNGARIAE BOHEMIAE 7C REX ARCHID(VX) AVST(RIAE) DVX BVR(GVNDIAE) 7C CO(MES) TYR CZ
("Leopold von Gottes Gnaden gewählter Römischer König, allzeit Mehrer des Reiches, in Germanien, zu Ungarn und Böhmen etc. König, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgund etc., Graf zu …")