Die hier dargestellte Bollwerkstraße führt vom nördlichen Ende der Straße An der Friedensbrücke am Südufer des Finowkanals entlang nach Osten, wo sie ohne richtigen Abschluss im Niemandsland endet. Ihren Namen erhielt sie vor 1858 nach dem erstmals 1712 hier angelegten städtischen Bollwerk, einer aus eingerammten Pfählen bestehenden Stützwand zur Sicherung des Kanalufers. Der in Eberswalde geborene Maler und Grafiker Ernst Bandlow war von Beruf her eigentlich Steuerbeamter, widmete sich aber von Anfang an auch der Kunst. So arbeitete er nach 1945 u.a. auch zwei Jahre im Atelier des in der Vorkriegszeit recht bekannten Eberswalder Stadt- und Historienmalers Karl Hilliges. Ende der 1950er Jahre siedelte Bandlow in den Westen über. Noch zu DDR-Zeiten und bereits im vorgerückten Alter besuchte er seine Geburtsstadt und widmete sich ihr auch künstlerisch. So entstand u.a. vom Nordufer des Finowkanals aus diese Tuschezeichnung von der Bollwerkstraße und dem Turm der Maria-Magdalen-Kirche. [Thomas Sander]
bez.: u.l.: Eberswalde, Bollwerkstraße; u.r.: E. Bandlow, 83