Das anhaltende Interesse an topographischen Werken veranlasste den Leydener Professor Peter de Bert zur Schaffung von historisch-geographischen Werken, von denen das bedeutendste die "Commentarii" sind. Auch er entnahm zu deren Illustrierung die
Vorlagen weitgehend dem Werk von Braun/Hogenberg, so auch die Darstellung der Stadt Jena. Viele Gebäude der Stadt sind hier verändert, was durch eine Unkenntnis des Stadtbildes zu erklären ist. So wird der Schloßkomplex und die Collegienkirche vereinfacht gezeigt, der Pulverturm fehlt ganz. Bertius’ Werk ist in 2 Auflagen erschienen, die eine unterschiedliche Typographie aufweisen. Das Jena-Blatt von 1616 hat auf der Rectoseite einen zweispaltigen lateinischen Text zu "HILDESHEMIVM", der sich auf die vorausgehende Tafel bezieht, und in der 2. Spalte, 12. Zeile mit den Worten "vnd oberacht..." beginnt, in der Ausgabe von 1632 mit "Acht vnnd..." (SMJ Inv.-Nr. 23018). Das außerdem im Fundus des Stadtmuseums vorhandene Exemplar der Bertius’schen Jena-Ansicht ohne Nummer und Bandbezeichnung, das auch keinen Text auf der Rückseite aufweist, stammt wahrscheinlich aus dem 1682 in Amsterdam herausgegebenen "Tooneel der Vermaarste Koop-Steden" (SMJ Inv.-Nr. 19269). [Birgitt Hellmann]
aus: P. Bertii Commentatiorvm rervm Germanicarvm Libri..., Amsterdam, bei Johann Jansson, 1616, Band 3, Tafel 580
Radierung nach Franz Hogenberg, bez.: o. M.: im Bild. "IENA." / o. l.: "580" / o. M.: "COMM. RER. GERM. LIBER III.", Blattmaß: 17,1 x 22,3 cm
Kat. Hellmann 1992, Nr. 5