Der Formularvordruck "Konfirmations-Schein" ist mit Tinte ausgefüllt für "Karoline Hermine Friederike Emma Welsch / geboren am 7. November 1877 zu Caputh", die "am 3. April 1894 in der evangelischen Kirche zu Caputh eingesegnet worden und [...] darauf das heilige Abendmahl empfangen (hat)." Ausgestellt "Caputh, den 3. April 1894" und unterzeichnet von "G. Klehmet, Pastor." Links unten das Siegel der dortigen Kirche (Stempelabdruck) mit der Umschrift: "KIRCHEN SIEGEL D. PAROCHIE / CAPUTH". – Rückseite unbedruckt und unbeschriftet.
Dieser Formularvordruck für Konfirmationsscheine war das im späten Kaiserreich wohl am stärksten verbreitete, jedenfalls sehr häufig überlieferte druckgraphische "Modell", bei dem lediglich die Formulierungen des Textes etwas variieren. Der vorgedruckte Rahmen enthält eine Fülle auf den christlichen Glauben bezogener Symbole, links oben das Kreuz, rechts oben die Krone, in der Mitte oben das Lamm Gottes, unten neben einem Taufstein aus schalen trinkende Hirsche, links unten die Gesetzestafeln (Moses), darüber der Abendmahlskelch (Wein), rechts unten die Bibel bzw. ein aufgeschlagenes Wort, innen beschriftet "Evangelium", darüber ein Teller mit Oblaten (Brot). Links und rechts unten in Kleindruck zwei Monogramme, die den Hersteller, wohl eine Lithographische Anstalt, leider nur "verschlüsselt" angeben.
Der unterzeichnete Gotthold Klehmet (1836–1905) war 1887–1895 Pfarrer in Caputh.
Provenienz: Erworben 2009 im Antiquariatsbuchhandel in Potsdam.