Dieses Gefäß ist ein Salbölfläschchen (Lekythos).
Dargestellt sind zwei Krieger im Kampf Mann gegen Mann. Sie sind mit gepunkteten Gewändern und schalartig getragenen Mänteln bekleidet, ihre Bewaffnung besteht aus Helm, Lanze und Schild.
Sie stürmen mit jeweils erhobener Lanze auf ihren Gegner zu. Im oberen Schildrand des rechten Kriegers steckt bereits ein Pfeil: Dies ist ein Hinweis auf die Anfangsphase einer Schlacht, in der zunächst Fernwaffen (z.B Schleuderbleie und Pfeile) gegen das feindliche Heer eingesetzt wurden, bevor die bewaffneten Fußsoldaten aufeinandertrafen. Der Zweikampf hat in der griechischen Antike eine besonders heroische Bedeutung. Bei Homers Schilderungen des trojanischen Krieges spielt er eine wichtige Rolle: Zwei Helden bzw. Heerführer treten gegeneinander an, um stellvertretend für ihr Heer eine Schlacht zu entscheiden. Als wohlbekanntes Beispiel sei hier der Kampf zwischen Hektor und Achilles genannt.
Hinter jedem der beiden Krieger steht ein sog. Manteljüngling. Diese als "Zuschauer" interpretierten Figuren sind eventuell ein Hinweis auf die Bedeutung der Szene als Kampf zwischen zwei mythischen Helden.