Ramboux hielt die im 11. Jahrhundert errichtete Westfassade des Domes, deren südlicher Turm im frühen 16. Jahrhundert unter Erzbischof Richard von Greiffenklau (1511–1531) um ein Geschoss erhöht worden war, in monumentaler Nahsicht fest. Beim Zeichnen wählte er einen Standort, der nicht exakt in der Mittelachse des Domes lag, um auch einen der beiden durchbrochenen
Helme, die nach dem Dombrand 1717 über den beiden Osttürmen errichtet worden waren, darstellen zu können. Da die Zeichnung noch vor den Restaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts entstand, zeigt sie die Westteile überdies mit dem historischen Verputz und teilweise vermauerten Turmfenstern. Um die Tiefenräumlichkeit der Fassade zur Geltung zu bringen, hielt Ramboux
sie bei nachmittäglicher Sonne von Südwest fest. Den Lichteinfall verstand der Künstler virtuos zu nutzen, um die Ansicht kontrast- und spannungsreich zu gestalten, wie das halb geöffnete Portal oder die verschatteten Arkaden und Fenster eindrucksvoll belegen.