Die thronende Madonna aus Tylsen ist nur noch unvollständig erhalten - die beiden ursprünglich eingedübelten Unterarme wie auch das Christuskind fehlen.
Auf der Oberseite des Kopfes befindet sich ein 4 cm großes Loch mit Zapfen.
Die Madonna hat ein schönes ovales Gesicht. Wichtige Details wie die Augen sind schnitzerisch gestaltet, während die Haare nur grob als Wülste angelegt und durch die Grundierung, weiter modelliert wurden - davon sind Reste erhalten.
Auf dem Haupt sitzt ein flacher Kronenreif, die Zacken sind weggebrochen. Auf der Brust befindet sich ein längsovales Reliquienfach, welches ehemals wohl durch eine Glasscheibe oder einen Bergkristall verschlossen wurde.
Der Mantel (außen ursprünglich vergoldet, innen blau) ist weit geöffnet und gibt den Blick auf den Oberkörper mit dem eng anliegenden Kleid frei. Die Draperie fällt weich in abwechslungsreich gestalteten Schüsselfalten.
Umfangreiche Leinwandkaschierungen befinden sich auf der Mantelinnenseite.
Rückseitig wurde die Figur tief ausgehöhlt. Die relativ flache Madonna dürfte sich im Schrein eines Retabels befunden haben.
Die Einordnung der möglicherweise aus einer altmärkischen Werkstatt stammenden Figur in eine Werkgruppe ist bislang nicht möglich. Sie gehört auf jeden Fall zu den qualitätvolleren Werken ihrer Zeitstellung in der Region.