Ansichtskarte mit zwei chromolithographischen Ansichten, rechts mittig betitelt "GRUSS aus LEHNITZ b/ORANIENBURG." – Oben "Restaurant Lehnitz-See v. F. Lehmann." (Ansicht des voll besetzten Gartenlokalbereichs unter Bäumen, im Hintergrund das Restaurantgebäude). – Links unten "Lehnitz-See." (Blick vom Ufer über die Weite des Sees). – Die Bilder teilweise mit arabeskenartigem Schmuckrahmen (Rocailleformen), dazwischen rosa Blüten. – Am linken Rand oben in Kleindruck (kursiv) "J. Friedländer, Brandenburg a/H. 4147." – Rechts unten Textfeld, mit schwarzer Tinte beschriftet, den vorgedruckten Gruß (siehe oben) fortsetzend: "und danke für die hübsche Karte sendet dir, liebe Grete, deine E. v. Kracht." Unten links, von anderer Hand: "Herzl. Gruss Lotte v. Kracht."
Anschriftenseite mit ganzseitigem grauen Linienvordruck "Deutsche Reichspost / Postkarte". – Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke "REICHSPOST", abgestempelt "LEHNITZ (NORDBAHN) 30.7.01. 6-7N." Links unten Stempel des Empfängerpostamtes "GROSS-KÖRIS 31.7.01.8-9V." – Mit brauner [das Wort "Fräulein" mit schwarzer] Tinte adressiert "(An) Fräulein Margarete Schmidt (in) Groß-Köris / Villa Schwarz."
Bei den beiden Absenderinnen, die hier einen Ausflug von Berlin nach Lehnitz unternahmen, handelt es sich um die beiden damals gerade erst 15 und 14 Jahre alten Schwestern Charlotte und Elisabeth von Kracht, älteste Töchter des Kriminalinspektors in Berlin Richard von Kracht (1855–1918) und dessen Frau Charlotte geb. Kummer (1862–). Charlotte von Kracht, geb. 25. 8. 1885 Berlin, gest. 9. 1. 1943 Hamburg, war zuletzt Lehrerin in Hamburg. Elisabeth von Kracht, geb. 21. 7. 1886 Berlin, lebte 1924/25 als Bibliothekarin und 1943 als Kontoristin in Hamburg. Quellen: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 7 (1906), S. 424; Sterbeurkunde Charlotte von Kracht; Hamburger Passagierlisten 1924/25.
Provenienz: Altbestand des Archivs.