Eine exakte Datierung der kaiserlichen Verleihung des Münzregals als ein Zeichen unumschränkter Landeshoheit ist für die Schwarzburg-Käfernburger Grafen bisher nicht belegbar. Daß sie jedoch schon in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert geprägt haben, belegen Reiterbrakteaten mit entsprechenden Umschriften. Zudem hielten sich die Grafen Heinrich I. zu Schwarzburg (reg. 1160 - 1184) und Günther II. zu Käfernburg (reg. 1160 - 1197) des öfteren in Reichsangelegenheiten am kaiserlichen Hof auf, was eine Belehnung möglicherweise beförderte. Der hier abgebildete Reiterbrakteat wird der Hauptlinie der Grafschaft Käfernburg zugeschrieben, die ihren Sitz in der Nähe von Arnstadt hatte. Seit der Teilung im Jahre 1160 bildete die Käfernburg neben der Schwarzburg den zweiten Stammsitz. Jedoch erlosch die Käfernburger Linie mit dem Tod des kinderlosen Grafen Günther XIV. im Jahre 1385 und fiel an die Linie Schwarzburg-Blankenburg.
Der Prägeort des Hohlpfennigs ist bisher nicht eindeutig zuzuweisen. Erschwerend kommt hinzu, daß im Gegensatz zu den Schwarzburgern in Blankenburg und Königsee - beide Reichslehen mit späterem Münzregal - für die Käfernburger, deren Besitzungen landgräflich-thüringische Lehen waren, keine Bestätigungen nachweisbar sind. Ob die Käfernburger die Münze der Schwarzburger in Blankenburg oder Königsee oder aber die Münze der Äbte von Hersfeld in Arnstadt, wo sie sich münzberechtigt fühlten, mit nutzten, bleibt somit offen. [Doreen Winker]