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Akkordzither Menzenhauer

Freilichtmuseum Roscheider Hof Musikinstrumente [HR 1723]
Akkordzither Menzenhauer (Freilichtmuseum Roscheider Hof CC0)
Provenance/Rights: Freilichtmuseum Roscheider Hof / Helge Klaus Rieder (CC0)
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Description

Akkordzither (Gitarrenzither, Gitarr-Zither) des Berliner Herstellers Menzenhauer. Eine Akkordzither ist eine aus Holz gefertigte griffbrettlose Zither. Sie wurde um 1880 als einfach spielbare Alternative zum fortlaufend professionalisierten Spiel auf der Konzertzither entwickelt. 1894 wurde dem Berliner Friedrich Menzenhauer eine "Gitarr-Zither" in der USA patentiert, die u.a. von der Firma Oscar Schmidt ("Menzenhauer & Schmidt") in Berlin, aber auch in New Jersey (USA) hergestellt wurden. Metzenhauer war Amerikaner und Patentinhaber, Schmidt der Hersteller (Siehe letzte Anlage und/oder Link zum Eintrag in die Datenbank des DPA).

Unser Instrument ist schwarz und außer dem Schriftzug des Herstellers und der Umrandung des Schalllochs keine Verzierungen. Zum Spiel der Melodie besitzt sie auf der rechten Seite Seiten, die eine chromatische Tonleiter von c' bis c''' mit Doppelbesaitung bilden. Links von dieser befinden sich zur Begleitung der Melodie 6 Akkorde zu je 4 Seiten. Jeder Akkord besitzt 3 Seiten deren Ton von links nach rechts tiefer wird und ganz rechts eine Bassseite, die meist einzeln gespielt wird. Größere Akkordzithern besitzen 7 Seiten pro Akkord. Auf einem goldenen Band sind in schwarzer Schrift die Akkorde mit Ziffern (absteigende von 6 bis 1) bezeichnet. Dadurch kann eine einzelne Person gleichzeitig die Melodie und die Akkordbegleitung spielen.

Auf dem goldenen Band sind die einzelnen Noten mit den in Deutschland üblichen Buchstaben und in Notenschrift bezeichnet. Bei den Seiten für die Melodie sind die Bezeichnungen ähnlich. Ganz unten steht ein Nummerncode: diatonisch von 1 bis 15. Halbtöne verwenden den Code es darunterliegenden Ganztons und sind eingekreist.

Tonhöhen der Akkordseiten (Akkorde und Seiten von links nach rechts):
Akkorde von 6 bis 1:
e'' h' gis' E
e'' a cis' A
d'' a' fis' D
f'' c'' a F
d'' h' f G
e' c g c

Die Notation ist nicht in "normaler" Notenschrift, sondern in einer speziellen Tabulatur. Zum Spielen wird das Notenblatt unter die Melodiesaiten geschoben (siehe 5. Foto), der dickere Strich liegt unter der C-Saite, auf dem vorgezeichneten Weg ( Zickzacklinien ) werden die Melodietöne mit dem Daumen der rechten Hand gezupft, zudem wird ein Zitherring verwendet. Der Verlauf der Melodie ist von oben nach unten. Die Akkorde werden mit der linken Hand gespielt, mit dem bloßen Daumennagel oder auch mit einem Zitherring, was aber nicht so weich klingt. Lange Noten sind ein Kreis mit Loch, mittellange ein ausgefüllter Kreis und kurze ein kleiner Kreis. Die dazu passenden Akkorde sind links daneben mit dem entsprechenden Zahlencode notiert. Eine Zahl ohne Punkt bedeutet, dass die Bassseite des Akkords gespielt wird, ist ein Punkt daneben so wird der restliche Akkord gespielt.

Auf dem Zettel im Instrument steht:
Menzenhauers Guitar Zither
3 1/2 OROGONAL 3 1/2
Menzenhauers Schmidet Berlin


Zum Instrument ist ein passender aber leicht beschädigter und mit Klebeband umwickelter Stimmschlüssel vorhanden.

Das Zitherspiel war in dem Arbeitsgebiet unseres Museums vor allem zur Jahrhundertwende weit verbreitet. Ab dem 2. Weltkrieg ist es langsam ausgestorben. In Konz ist das letzte "Zitherorchester" in den 1960er Jahren nachweisbar. Akkordzithern werden noch in manchen Mittelgebirgsregionen und in der Schweiz gespielt.

Material/Technique

Holz gesägt, bemalt, Wirbel und Saiten aus Stahl, Papier

Measurements

Länge: 55 cm, Höhe: 5,5 cm, Breite: 45 cm, Stückzahl: 1

Freilichtmuseum Roscheider Hof

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