Lichtdruck nach Fotografie von Karl Funk, (Berlin-)Lichtenberg, um 1910
Gruppenbild der im Hof des Postamtes vor der östlichen Gebäudeecke in acht Reihen aufgestellten insgesamt 123 Beamten, die erste Reihe knieend, die zweite auf Stühlen sitzend, alle anderen stehend, die hinteren offenbar auf den Stufen eines Gerüsts. Die meisten offenkundig Unterbeamte, auch in der ersten Reihe, vorwiegend in der zweiten Reihe die gehobenen und höheren Beamten, nur einzelne von diesen in Zivlkleidung, alle anderen in ihrer Dienstuniform. Die Personen mit Schulterriemen wohl Briefträger mit ihrer Tasche (siehe auch die beiden vorn abgestellten Taschen). Ganz vorn in der Mitte ein mit einem Tuch bedeckter Tisch, auf dem Tuch die Aufschrift "Kaiserliches Postamt / Berlin N.", von Hand im Foto daneben geschrieben "58". Oben in der Mitte hinter der letzten Reihe ein Banner mit dem Reichsadler.
Anschriftenseite mit schwarzem Aufdruck "Postkarte", rechte Hälfte für Anschrift (blanko), linke für Nachricht, hier nur (mit Bleistift: "Hermann Zimmermann"; gedruckt oben "Gruss aus Berlin" und am linken Rand in Kleindruck "Verlag Karl Funk, Photogr. Lichtenberg, Frankfurter Chaussee 21".
Der Postzustellbezirk Berlin N 58 (zum späteren Bezirk Prenzlauer Berg gehörig) wurde ab 1878 durch das in diesem Jahr eröffnete entsprechende Postamt Berlin N 58 in der Schönhauser Alle 45 betreut, das am 15. April 1888 in die Danziger Straße 3 und 1917 in das neuerbaute reichseigene, deutlich größere Gebäude Eberswalder Straße 6–9 verlegt wurde, wo es noch 1935 und 1957/58 nachweisbar ist. Ab 1964/65 lautete die Adressierung 1058 Bln 58, die Zustellbezirksnummer 58 blieb also noch lange erhalten. Bei dem auf der vorliegenden Ansichtskarte teilweise sichtbaren Gebäude handelt es sich um das zweite Domizil in der Danziger Straße 3 (später umnummeriert zu 6 [Stand 2024]).
Provenienz: Erworben 2024 im Trödelhandel in Berlin.
