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Reisepass für Julius Hirsch

Ehemalige Synagoge Laufersweiler [o. Inv.]
Reisepass für Julius Hirsch (Ehemalige Synagoge Laufersweiler CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Ehemalige Synagoge Laufersweiler (CC BY-NC-SA)
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Description

Dieser Reisepass wurde am 21. April 1936 in Kastellaun für Julius Hirsch ausgestellt. Er besteht aus einem braunen Pappeinband und beigem verstärktem Papier. Der Pass enthält eine Personenbeschreibung, ein mit Metallnieten fixiertes Passbild, einen Tintenabdruck des rechten und linken Zeigefingers als auch die Unterschrift des Kartenbesitzers.

Julius Hirsch wurde 1911 in Kastellaun geboren. Dort wuchs er gemeinsam mit den zwei Schwestern Irma und Betty, und den zwei Brüdern Erich und Richard Hirsch auf. Mit den Eltern Rosalie Hirsch, geb. Lorch aus Landau, und dem Vater Siegmund lebten sie in der Laubacher Straße in Kastellaun.

1915 wurde Vater Siegmund eingezogen und kämpfte als Landsturmmann an der Front im Ersten Weltkrieg. 1928 verstarb er an seinen Kriegsverletzungen.

Julius Hirsch war, ebenso wie sein Vater vor ihm und sein Bruder Erich, als Viehhändler tätig. Sie handelten mit Rindern, Ochsen, Pferden und Kühen. Nicht nur in Kastellaun, sondern auch auf den großen Märkten in der Umgebung wie in Koblenz, Mainz und in der Eifel betrieben sie ihr Unternehmen und waren wichtige Handelspartner, die ihre Geschäftsbeziehungen seit Generationen pflegten.

1937 wurde Julius Hirsch das Gewerbe und damit seine Existenz entzogen. Am 10. November 1938 wurde er verhaftet und gemeinsam mit dem Bruder Richard in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Am 28. Februar 1939 wurde er entlassen. Die Rückkehr nach Kastellaun wurde verbunden mit der Auflage, Deutschland auf schnellstem Wege zu verlassen.

Zusammen mit seiner Frau Martha Else Spier aus Marburg gelang ihm im Mai 1939 die Ausreise über Amsterdam und Panama nach Bolivien. Sie bekamen den gemeinsamen Sohn Siegmundo und eröffneten eine Bäckerei. Julius Hirsch starb 1952 im Alter von 45 Jahren in Cochabamba, Bolivien.

Seine Brüder überlebten, die Schwestern und Mutter Rosa wurden in die Vernichtungslager im Osten deportiert und kamen zu Tode.

Material/Technique

Pappe, Papier

Measurements

10,5 x 15,5 cm

Ehemalige Synagoge Laufersweiler

Object from: Ehemalige Synagoge Laufersweiler

Die 1911 erbaute Synagoge Laufersweiler erinnert an die einst zahlreichen jüdischen Gemeinden in den kleinen Dörfern und Kleinstädten des...

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