Der Papierholländer, auch holländisches Geschirr oder schlicht Holländer, wurde 1670 erfunden und fand zuerst in den heutigen Niederlanden Verbeitung. Er ersetzte in der Folgezeit nach und nach die bis dahin in der Papierproduktion verwendeten Stampfwerke. Im Prozess der Pappenproduktion diente er zur Verdünnung und zum Feinmahlen des Kollerstoffes, eines grobgemahlenen Faserbreis. Durch diesen letzten Mahlgang entstand ein feiner dünnflüssiger Brei. In der Papiermühle Niederzwönitz wurde dieser Grundstoff anschließend in ein gemauerte Bütte geleitet, von der aus die Beschickung der Pappenmaschine erfolgte.
Der Holländer wurde zwischen 1904 und 1920 installiert und ersetze fortan zwei hölzerne Holländer. Der Einbau der Maschine erfolgte im Kontext eines größeren Rationalisierungsprozesses, im Zuge dessen auch ein Förderband installiert wurde, das den Kollerstoff vom Kollergang direkt in den Holländer beförderte. Angetrieben wurde die Maschine über ein oberschlächtiges Wasserrad. Der Vorführbetrieb erfolgt heute zusammen mit Kollergang und Kugelkocher über einen Elektromotor aus dem Jahr 1941.