Der Künstler Heinz Mack, der Zero-Bewegung angehörend, befasste sich vor allem mit dreidimensionalen Objekten. Der kinetischen Kunst verpflichtet, werden bei seinen Skulpturen Bewegungsabläufe dargestellt. Zusätzlich kombinierte Mack in seinen Objekten den Mechanismus der Bewegung mit den Eigenschaften des Lichts. Durch das Medium Licht kommt es bereits im Auge des Betrachters zu einer virtuellen Dynamik, ohne dass sich das Objekt bewegt. Seit 1956 arbeitete Mack an Rotoren bzw. "Dynamos" mit rotierenden Lichtreliefs und -kuben aus Metall, die vibrierende Lichtwellen erzeugten. Der "Weißblaue Lichtdynamo" von 1965 ist solch ein Rotor, der durch einen Elektromotor angetrieben wird. Auf eine zusätzliche innen liegende Lichtquelle wurde jedoch verzichtet. Im Inneren des Objektkastens ist eine strukturierte Rotorscheibe, mit Aluminiumfolie überzogen, angebracht. Die Front des Kastens besteht aus einer Glasscheibe, die vertikal gewellt ist. Wird die Rotorscheibe in Bewegung gesetzt, entsteht das physikalische Phänomen der Interferenz, so dass sich die Struktur der Scheibe und die des Wellglases optisch überlagern. Der Betrachter hat den Eindruck, als bewegen sich die Strukturen in verschiedene Richtungen, doch eigentlich dreht sich nur die Scheibe.
Rückseitig signiert und datiert "Mack 65".
Stiftung Sammlung Kurt Fried