Dieses daumennagelgroße Porträt Johann Wilhelm Ludwig Gleims entstand sehr wahrscheinlich für eines der im Rokoko beliebten Miniaturbücher, ein so genanntes Berlocken-Album. Als Vorlage hat ihm ein 1750 entstandenes Gemälde von der Hand des mit dem Dichter befreundeten Malers Gottfried Hempel gedient, das zu einer Reihe von Bildnissen einiger Gleim-Freunde gehörte, in denen diese anakreontischem Rollenspiel gemäß im Schäferkostüm auftraten. Im Gleimhaus sind die Bildnisse Lukas Friedrich Langemacks, Ewald Christian von Kleists und Karl Wilhelm Ramlers als Schäfer vorhanden. Das entsprechende Porträtgemälde Gleims gelangte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ins Gleimhaus und ging im Zweiten Weltkrieg verloren, ohne fotografiert worden zu sein. Die Gestalt dieses Porträts ist durch den vorliegenden sowie durch einen weiteren Kupferstich dokumentiert.