Weibliche Halbfigur in mittelalterlicher Tracht: roter Umhang um Kopf und Körper, weiße Bundhaube, grünes Kleid. Vor dem Körper ein Wappenschild haltend (grüner aufsteigender Löwe mit dreizackiger Krone auf Goldgrund), ohne Füße, linke Hand später ergänzt. Man sieht an verschiedenen Stellen mehrere Farbschichten über Resten eines Leinwandüberzugs. Am Rücken zwei imposante Geweihschaufeln mit je zwei eisernen Kerzenhaltern mit gedrehtem Stiel, daran kleine Blättchen. In der Mitte hängt eine Glühlampe.
Bei der Tierdarstellung auf dem Wappenschild handelt es sich um den Pfälzer Löwen. Er war ursprünglich ein Teil des Familienwappens der Wittelsbacher und findet sich heute in vielen Wappen von Kommunen, Kreisen und Ländern in Süddeutschland, dem Elsass und dem Innviertel wieder. Dieses aus dem Vermächtnis Thiemann stammende Leuchterweibchen ist also vermutlich süddeutschen Ursprungs und hat keinen Bezug zu den brandenburgischen und preußischen Schlössern. Es ist derzeit deponiert.
Käthe Klappenbach / Verena Wasmuth