Der Kubismus ist eine der ersten internationalen Strömungen abstrakter Kunst. In den 1910er-Jahren entwickelte er sich in der Kunstmetropole Paris im Umkreis von Pablo Picasso und Georges Braque. Viele Künstler zeigten sich inspiriert von dem Stil, der die Welt multiperspektivisch in Kuben zerlegte. So auch Alexander Mohr aus Trier. Erst nach Ende des Ersten Weltkriegs war es dem kunstbegeisterten Offizier möglich, eine eigene künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Er nahm Privatunterricht bei Adolf Hölzel in Stuttgart, einem der
Vordenker abstrakter Kunst in Deutschland, und pflegte Kontakt zu Avantgarde- Gruppen in Düsseldorf und Berlin. 1924 reiste er nach Paris und setzte sich dort mit den Originalen seiner großen Idole auseinander. Es entstanden zahlreiche Werke nach Art des synthetischen Kubismus, der ein modernes Bild der Welt aus Collagen zusammensetzte. Geometrische Formen, Röhren, Architekturfragmente, Typografie und Fotos aus Werbeannoncen und Zeitungsartikeln waren typische Elemente, die auch Alexander Mohr aufgriff. Sein Titel L’Après- Midi d’un Phone nimmt dabei auf Technisierung und Fortschritt Bezug, die für die Theorie des Kubismus eine große Rolle spielen.