Weiß emaillierter Becher aus Metall mit blauem Mündungsrand. Seitlich befindet sich ein Bandhenkel. Das Gefäß ist mit einem Klappdeckel verschlossen. Es diente der Aufnahme des Sputums, dem sogenannten Auswurf, womit das ausgehustete Sekret bei Lungenerkrankungen bezeichnet wird.
Bei der Tuberkulose handelt es sich um eine durch Bakterien verbreitete Infektionskrankheit, die vor allem die Atemorgane befällt. Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich die Behandlung in eigenen Spitälern mit Liegekur, Spucknäpfen und an der frischen Luft durch.
Im Jahr 1937 wurde in der Anstalt Warstein eine Tuberkulosestation für Geisteskranke aus allen Westfälischen Landeskrankenhäusern im Haus 12 eingerichtet. Nach dem Umbau des Hauses im Jahr 1952 brachte eine befriedigende Unterbringung für die Kranken erst der Neubau des Tbc-Gebäudes 33-34 in den Jahren 1962-65 mit sich.
Infolge des Zweiten Weltkriegs wurde auf dem Gelände der Klinik im August 1943 mit der „Heilanstalt Stillenberg“ eine weitere eigene Lungenheilstätte für männliche Tuberkulosekranke errichtet. Ein Jahr später waren bereits 550 Betten vorhanden. Noch vor Kriegsende wurde Dr. Mackh als leitender Lungenfacharzt eingestellt. Neben den Ordensschwestern waren bis 1945 auch mindestens 40 Ostarbeiterinnen als Pflegerinnen beschäftigt. Mit der Abnahme der Lungentuberkulose wurden die Räumlichkeiten der einstigen Heilstätte Stillenberg 1977 der Fachabteilung für Suchtkrankheiten zugewiesen.
Wo der Becher in Warstein zur Tuberkulosebehandlung eingesetzt wurde, ist nicht überliefert.
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