Christoph Schissler aus Augsburg zählte zu den hervorragendsten Instrumentenbauern des 16. Jahr-hunderts. Das in seiner Werkstatt im Jahr 1596 aus einer Messingplatte gesägte Visierinstrument wurde zur Geländeaufnahme und maßstabsgerechten Darstellung der Fläche auf Papier verwendet. Ist die Auftragsbussole mittels des Kompasses nach Norden ausgerichtet, kann man mit Hilfe des auf der Winkelskala drehbaren Zeigers den Horizontalwinkel zu einem Geländepunkt bestimmen. Das Lineal zeigt die Skala des Augsburger Fußmaßes. Es diente zugleich auch als Visierhilfe, das Visierplättchen ist leider verloren, und konnte mittels des Dorns seitlich an einen Messtisch ange-bracht werden. Von Schissler hergestellte Instrumente gehörten wegen ihrer Exaktheit und vielfältigen Nutzbarkeit, aber auch wegen ihrer ausgewogenen Gestaltung, zu den begehrtesten Sammlerstücken des 16. und 17. Jahrhunderts.
[Irmgard Müsch]