Pavesen wurden auch auch Handtartschen genannt; äußere Seite bemalt und zeigt hier einen Adler mit dem Wappen der Stadt Schongau. Inwieweit der Adler darauf verweist, dass der Träger Teil eines bayerischen Kontingents im Reichsheer war, sei dahingestellt, aber die Herkunft des Stückes ist damit eindeutig möglich.
Das Material ist stark genug, um Pfeile, Armbrustbolzen und kleinkalibrige Bleikugeln abprallen oder darin stecken bleiben zu lassen. Mittig verläuft eine Aufwölbung, hinter der sich auf der Rückseite ein Hohlraum befindet. In diesem kann mit Hilfe eines Y-förmigen Griffes aus Leder senkrecht seinen Arm stecken und so die Pavese vor den Oberkörper und das Kinn halten. Diese Schilde waren leicht genug, um sie noch mit einer Hand zu tragen. Somit dienten sie Fußkämpfern als Schutz. Große Pavesen werden auch als Setzschild bezeichnet, da sie geeignet waren, kniend Schutz dahinter zu suchen, wobei der vorgestützte Fuß in der Hohlkehle Platz fand.
Der Begriff Pavese könnte sich auf die Stadt Pavia beziehen; vgl. auch Inv.-Nr. 0009-2000