Diese Notizmappe und der Stempel stammen aus dem Haus der Jungen Pioniere "Walter Ulbricht" in Berlin-Pankow, Hauptstraße 94 in Pankow-Rosenthal und waren dort bis 1989 in Gebrauch.
Auf dem Einband der Mappe findet sich die Aufschrift "Haus der Jungen Pioniere / Walter Ulbricht / Berlin-Pankow" und der Druckstempel "Pionierfreundschaft-Berlin-Pankow-Philipp Müller".
Philipp Müller, ein bayrischer Kommunist, kam bei einer antimilitaristischen Demonstration gegen die Wiederaufrüstung in der BRD am 11. Mai 1952 in Essen infolge einer Schussverletzung ums Leben. Polizisten hatte auf die Demonstranten geschossen. Die Kinder- und Jugendorganisationen in der DDR Junge Pioniere (JP) und die Freie Deutsche Jugend (FDJ) propagierten Müller als Vorbild im Kampf gegen den "Westdeutschen Militarismus".
Das Haus der Jungen Pioniere "Walter Ulbricht" befand sich in einem Gebäude, das Anfang des 20. Jahrhunderts im neugotischen Stil von der Rosenthaler-Landgemeinde errichtet und kurzzeitig als Schulgebäude genutzt worden war. Anschließend nutzte die Gemeinde das Gebäude bis zur Eingemeindung Rosenthals nach Groß-Berlin im Jahre 1920 als Rathaus und später als Amtshaus. Nach 1945 wurde das Gebäude dann wieder in ein Schulgebäude umgewandelt. Nach der Errichtung eines neuen Schulhauses wurde das Gebäude in der Rosenthaler Hauptstraße als Haus der Jungen Pioniere eröffnet. In Arbeitsgemeinschaften und Zirkeln wurden staatlich gelenkte Freizeitaktivitäten für die Schüler Pankows angeboten.
Seit dem Jahre 1990, wird das "Landhaus Rosenthal" als Kinder- und Jugend-Freizeitstätte genutzt.