Eine Frau mit Regenschirm läuft vor einem teilweise zerbombten Mietshaus in Berlin-Kreuzberg, dessen hinterer, auch recht baufälliger Teil Zeichen von Bewohnung zeigt. Ein anderes Foto aus derselben Fotoserie von Kurt Schwarz wurde veröffentlicht in der Berliner Zeitung vom 30.09.1960, S. 7, Bildunterschrift: "Auch die Bewohner dieser ‚Bruchbuden‘ in der Kochstraße, Bezirk Kreuzberg, wurden Opfer des Bonner Lücke-Gesetzes. Insgesamt sind schon vor der ersten Welle der Mietpreissteigerungen 900 000 Westberliner betroffen worden. Wie Senator Exner am Dienstag mitteilte, soll am 1. Januar 1961 außerhalb des Lücke-Gesetzes ein weiterer Griff in die Taschen der Westberliner erfolgen, um die Bonner Kriegskasse zu füllen. Die Mieten für rund 150 000 Wohnungen sollen um zwei bis drei Prozent ‚angehoben‘ werden." ("Lücke-Gesetz" bezieht sich auf den damaligen CDU-Bundesbauminister der Bonner Regierung Paul Lücke, durch sein "Gesetz über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über ein soziales Miet- und Wohnrecht" von 1960 wurde die Mietpreisbindung für Altbauwohnungen schrittweise abgeschafft.) - Vor dem Mauerbau besuchte der Fotograf Kurt Schwarz häufig auch den Westteil der Stadt, sowohl beruflich als auch privat. SW-Foto, 1960 © Kurt Schwarz.