In einem schlichten Raum, der von links durch ein bleiverglastes Fenster Licht erhält, steht ein mit farbenprächtigen Früchten und Geschirr üppig gedeckter Tisch. Auf der rechten Tischhälfte sind Früchte dekorativ aufgestapelt. Das Licht hebt Äpfel, Birnen und aus einem Korb gefallene Trauben hervor. Links davon liegen auf einem polierten Zinnteller zwei Pfirsiche und ein aufgeschnittenes Stück Obst. Dieser Teller bildet den Übergang zu der mit einem Leinentuch gedeckten linken Tischhälfte, auf der neben einer benutzten Serviette auch Reste eines kleinen Festmahls zu erkennen sind. Neben einem großen weingefüllte Römer befinden sich hier noch eine Weinkanne aus Zinn, eine silberne Trinkschale sowie eine hohe Flöte mit Rotwein. Die Gegenstände reflektieren das durch das Fenster links einfallende Licht. Zunächst fertigte der Haarlemer Maler Pieter Claesz beinahe ausschließlich schlicht gehaltene, monochrome Stilleben an. Erst nach 1635 führte er auch farbige Elememte in seine Kompositionen ein. Nach 1640 entstanden schließlich großformatige, aufwendige Gemälde, die Luxus und Reichtum präsentieren sollten. Zu diesem Typus von Stilleben zählt auch das imposante Berliner Prunkstilleben, bei dem Roedolf Koets den rechten Bildteil mit den Weinranken und den Früchten malte. Wahrscheinlich kam die Zusammenarbeit der beiden Künstler erst nach 1642 zustande, nachdem Koets als Meister in der Lukasgilde aufgenommen worden war.