Obwohl die Glasmalerei weder Monogramm noch Jahreszahl aufweist, ist sie aus stilistischen und kompositionellen Gründen den anderen drei zur Branitzer Sammlung gehörenden Scheiben des Hans Jakob Sprüngli zuzuordnen. Pückler erwarb die vier Sprüngli-Scheiben vor Juni 1820.
Das Mittelfeld wird von einer von Pfeilern flankierten, blauen Rollwerkkartusche gerahmt. Zwei ärmlich gekleidete Männer mit Hüten und Stöcken, der eine davon sitzend, sind in ein Gespräch vertieft. Zu ihren Füßen liegt ein schlafender Hund. Im Gegensatz zu den beiden verweilenden Männern ist dahinter geschäftiges Treiben dargestellt. Hinter einer Frau mit Kind auf dem Rücken, die einen gebrechlichen Mann mit Holzbein und Stock führt, sind Männer bei der Feldarbeit zu sehen. Im Hintergrund schließt die Szene mit einem zwischen bergiger Landschaft dahinfließenden Fluss ab. Bei dem Haus hinter dem Pferdewagen handelt es sich wohl um eine kleine Kirche – das Kreuz auf dem Dach ist nur auf der Rückseite erkennbar. Träge wirkende Männer in den oberen Ecken und Putten am unteren Rand, jeweils mit landwirtschaftlichen Werkzeugen ausgestattet, begleiten die allegorische Lasterdarstellung der Faulheit (Acedia). Das von einer goldenen Kartusche gerahmte, viergeteilte Wappen zeigt je zwei sich gegenüber wiederholende Felder – ein schwarzes Monogramm aus den übereinanderstehenden Buchstaben A und W auf goldenem Grund sowie Tierpfoten in Gold und Blau. Das Wappen könnte ebenfalls mit der Nürnberger Patrizierfamilie Praun in Verbindung stehen. So ist der Schild mit dem Monogramm AW auch auf dem von Paul Lautensack 1511 gemalten Votivbild des Stephan I. Praun abgebildet.