Als Monile bezeichnet man den Verschluss des Pluviales oder Chormantels, der im Mittelalter von Angehörigen des geistlichen Standes und heute noch von katholischen Priestern getragen wird. Diese Verschlüsse gehörten zum Kirchenschatz und waren meist sehr kostbar. Gelegentlich konnten sie mit Ösen versehen sein wie dieses Stück und wurden dann losgelöst von ihrer eigentlichen Funktion an einer Kette als Schmuck getragen.
Unser Monile besteht aus einer silbernen Scheibe, in deren Mitte die vergoldete, sehr detailreich gearbeitete Figur des hl. Antonius steht. Er ist umgeben von einem Kranz aus stark plastischen, silbernen Blatt- und Blütenranken. In der rechten Hand hält der Heilige einen Knotenstock, der ihn als Einsiedler ausweist, in der Linken ein Buch. Das Schwein mit einem Glöckchen und das flackernde Feuer zu seinen Füßen stehen in Zusammenhang mit der Gründung des Antoniterordens im Jahre 1095.
Herkunft: deutsch
Schenkung der Gesellschaft der Freunde des Kunstgewerbemuseums Leipzig, 1909.