Kupferstich
Kurfürst Karl I. Ludwig von der Pfalz (* 22. Dezember 1617 in Heidelberg; gest. 28. August 1680 bei Edingen) stammte aus der Linie Pfalz-Simmern und war der Sohn Friedrichs V., des Winterkönigs, und der Elisabeth Stuart.
Karl I. Ludwig heiratete am 22. Februar 1650 in Kassel die Prinzessin Charlotte von Hessen-Kassel (1627-1686), die Tochter des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel und der Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:
* Karl II., Kurfürst von der Pfalz (1651-1685) ∞ 1671 Prinzessin Wilhelmine Ernestine von Dänemark und Norwegen (1650-1706)
* Elisabeth Charlotte, Prinzessin von der Pfalz (1652-1722) ∞ 1671 Herzog Philipp I. von Orléans (1640-1701)
* Friedrich, Prinz von der Pfalz (1653-1654)
Bereits 1653 war die Ehe offenbar grundlegend zerrüttet. Nach der rechtlich umstrittenen Scheidung von seiner ersten Ehefrau am 14. April 1657 in Heidelberg, vermählte sich Karl Ludwig am 6. Januar 1658 mit Luise von Degenfeld. Mit ihr führte er eine für die damalige Zeit übliche morganatische Ehe. Aus dieser Verbindung folgten 13 Kinder.
Als sein Sohn und Nachfolger Karl II. am 16. Mai 1685 in Heidelberg ohne erblich berechtigte Nachkommen stirbt, erhebt der französische König Ludwig XIV. für seinen Bruder, den Herzog von Orleans, der mit der Schwester des verstorbenen Kurfürsten Elisabeth Charlotte vermählt war, Erbansprüche auf Teile der Kurpfalz und versuchte diese mit Waffengewalt im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) durchzusetzen. Im Jahr 1689 und ein zweites Mal 1693 ließ Ludwig der XIV. Heidelberg und angrenzende Gebiete der Kurpfalz durch seine Armee niederbrennen.