Mit der altneolithischen Linearbandkeramik hielt auch in der Soester Börde der Ackerbau Einzug und die Menschen wurden seßhaft. Der Kumpf stammt aus einer Abfallgrube eines großen vorgeschichtlichen Siedlungsplatzes an der Stadtgrenze zu Werl. Das geborgene Fundmaterial besteht aus Grob- und Feinkeramik, Silexartefakten und Felsgesteingeräten sowie einem Hämatitstück. Dieser Farbstein wurde zusammen mit einer steinernen Reibplatte zur Gewinnung von rotem Farbstoff verwendet, der zur Körperbemalung diente. Während die großen grobkeramischen Vorratsgefäße dickwandig, schlecht geglättet und meist unverziert sind, besteht die Feinkeramik, zu deren Grundformen Kümpfe, Schalen und Flaschen gehören, aus gut geschlämmtem und gemagertem Ton mit glatter Oberfläche und dünner Wandung. Die Verzierungsmuster, wie die eingeritzte dreifache Zickzacklinie belegen, dass es sich um einen Fundplatz der jüngeren Linearbandkeramik um 5000 v. Chr. handelt, der Parallelen in Werl und Soest, aber auch in Warburg, Nordhessen und dem Rheinland hat.