Bei diesem Zweispitz handelt es sich der Überlieferung nach um einen sogen. "Bürgermeisterhut" aus Oebisfelde. Somit könnte es sich um den Amtshut des Oebisfelder Maire (Bürgermeister) während der Zeit der napoleonischen Besetzung handeln.
Der Hut besteht aus lackierter(?) Pappe, welche mit Seidenplüsch auf einem Grundgewebe aus Baumwolle bezogen wurde. Das Schweißband ist aus hellem Leder gefertigt. Der Boden besteht aus Seidengaze, die Einlage aus Papier, darunter befindet sich wiederum helles Leder.
Am Schweißband befindet sich seitlich ein randlich aufgeklebtes Papieretikett mit dem Herstelleraufdruck "MANUFACTUR ALLER MILITAIR EFFECTEN UND HUTH FARBIK von Ferdinand Titel in Berlin Herderschen Markt N. 6 der Königl. Münze gegenüber auch(?) Königs Strasse No. 10". Außen sind auf der einen Seite drei von ursprünglich vier schwarzen, nur an den Enden angenähten vertikal verlaufenden Seidenbändchen (auf der anderen Seite zwei) sowie eine Kokardenrosette aus einem schwarz-weißen Seidenripsband (Kokarde fehlt) aufgenäht, von innen ist an dieser Stelle ein schwarzer Filzfleck zum Einstecken des (nicht mehr vorhandenen) Federbuschs gegengenäht.
Die beiden Hutseiten werden von innen mit gegengenähten Drähten stabilisiert, die außen vorhandenen Seidenbändchen dienen nur noch als Zierde. (Bei älteren Hüten waren sie innen mit dem Stumpen verbunden.)