Ein nach rechts blickender Lockenkopf auf der Münzvorderseite sowie ein raumfüllendes Kreuz mit verschiedenen Symbolen in den Winkeln auf der Rückseite sind die kennzeichnenden Bildmotive der süddeutschen Kreuzquinare, die bei den keltischen Stämmen an Neckar, Donau und Bodensee in Umlauf waren. Die hier gezeigte Silbermünze repräsentiert den sogenannten Typ Schönaich. Charakteristisch für diesen Münztyp, der etwa zwischen 110 und 50 v. Chr. zu datieren ist, sind die wilden Locken, die aus zwei gegenläufigen Reihen kleiner Bögen bestehen und nur entfernt an die Frisuren der Vorbilder auf hellenistischen Münzen erinnern. Die auf der Rückseite erkennbaren Symbole, die im Lauf der Forschungsgeschichte auch schon als Bezeichnung eines keltischen Stammes gelesen wurden, bleiben kaum zu deuten: ein V, ein an beiden Enden in einer Kugel endender senkrechter Strich sowie zwei horizontal angeordnete Kugeln gehören regelhaft dazu. Das vierte Symbol bildet entweder ein Punkt, ein in je einer Kugel endender Halbkreis, ähnlich einem keltischen Torques, oder ein zu einer engen Ellipse gedrücktes O, wobei letzteres die Variante Schönaich II kennzeichnet.
[Sonja Kitzberger]
Neuzeitlicher Goldüberzug.
Vorderseite: Kopf nach rechts, Haare als zwei Reihen gegenständiger Halbmonde angeordnet, Lippen punktförmig.
Rückseite: Speichenkreuz, in dessen Winkeln sich Punkte und undeutliche Symbole befinden.