Der zweihenkelige Willkomm der Tuchmacherzunft zeigt die typischen bauchigen Formen des Barock. Der Deckel trägt auf drei Ballusterfüßchen einen figürlichen Fahnenhalter, dessen silberne Fahne das gekrönte Anklamer Wappen in der reduzierten Form als Dreistrahl ziert. Sie ist vermutlich das Geschenk eines Zunftmitglieds. Auf dem zylindrischen Teil des Trinkgefäßes ist das Zunftzeichen zu sehen. Daneben sind die Namen der Pokalstifter eingraviert.
Bei Zunftsitzungen und Feiern im 17. und 18. Jahrhundert ging der gefüllte Willkommpokal von Hand zu Hand. An manchen dieser Gefäße haben Wandergesellen später eine Münze, einen Münzabguss oder ein Erinnerungstäfelchen mit ihrem Namen angebracht. Dazu dienen die kleinen Löwenköpfe mit den seitlichen Löchern für die Befestigung der Schilder.