Stahlstich der Burg Diemerstein. Der Titel "Diemerstein / im Frankensteiner Thal" steht in Druckschrift unterhalb des Bildmotivs. Unter dem Titel ist der Verlag „A.H. Gottschick in Neustadt a/H“ angegeben. Links unterhalb des Bildmotivs steht die Angabe „L. Rottmann del.“ für lat. delineatur, gezeichnet von Leopold Rottman. In der Mitte steht „Atelier v. Frommel & Winkles“ für das Stahlstichatelier von Carl Ludwig Frommel und Henry Winkles. Ganz rechts ist die Angabe „d.Kunst Verlag“. Veröffentlicht wurde der Stich in Franz Weiss: Die malerische und romantische Pfalz, Neustadt 1840.
Der Blick des Betrachters erfolgt von Südosten aus der Ebene auf die Burg hinauf. Im Vordergrund stehen je zwei Paare die miteinander in ein Gespräch vertieft zu sein scheinen. Das vordere Paar ist ein Mann in Kniebundhose mit Hut und Reisigbündel in den Armen sowie eine Frau in Kleid mit Schürze, Haube und einen Stock in der Hand haltend. Das hintere Paar besteht aus zwei Frauen. Beide tragen Kleid mit Schürze und Haube auf dem Kopf. Die linke Frau balanciert mit einer Hand ein großes Bündel auf dem Kopf. Links von den vier Personen ist eine kleine Siedlung zu sehen. Vor der Siedlung verläuft eine Wasserleitung auf Säulen. Im Hintergrund ist in der Mitte, hoch auf einem Felsen, die Burgruine Diemerstein zu sehen. Von den einstigen Burggebäuden sind noch zwei Türme erhalten.
1216 wird ein Rudegar von Diemerstein urkundlich erwähnt, die Burg selbst erst 1248. 1521-1522 lebte der Reformator Ulrich von Hutten auf der Burg. Zerstört wurde die Burg im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs und verblieb als Ruine bis um 1845 die Pfälzische Ludwigsbahn sie an den Ingenieur Paul Camille von Denis schenkte. Die heutige Gestalt der Burg geht auf Umbauten unter von Denis zurück. [Kathrin Koch]