Hans Proppe war Innenarchitekt und ab 1904 als Lehrer an der Werkkunstschule Trier tätig. Sein Kunstverständnis und seine Entwürfe waren von der Idee der Lebensreform geprägt, die um die Jahrhundertwende viele Künstlerinnen und Künstler der Avantgarde inspirierte. Kunst wurde in diesen Kreisen als Teil eines ganzheitlichen Lebensstils empfunden – von Architektur und Design bis Mode. In Proppes Entwürfe floss auch seine eigene Farbtheorie ein. Auf der Basis von Rot, Gelb, Blau, Weiß und Schwarz entwickelte er Farbkreise, bei denen sich Harmonien und Kontraste mit seiner esoterischen Weltanschauung verbanden. Er ordnete den Farbsegmenten Jahreszeiten, Tierkreiszeichen sowie männliche und weibliche Elemente zu.
Proppe war ein Anhänger der Mazdaznan-Bewegung, die um 1900 begründet wurde und mit den Lehren des Yoga oder Ayurveda vergleichbar ist.