Das Messgewand des Ordensgründers (Kongregation der Franziskanerinnen von Göttlichen Herzen Jesu) Pfarrer Wilhelm Berger
1866 schließen sich gläubige junge Frauen unter der Leitung von Pfarrer Wilhelm Berger auf dem Tretenhof bei Seelbach zu einer Gemeinschaft zusammen, mit dem Ziel notleidenden Menschen zu helfen. Dies war die Geburtsstunde der Kongregation der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu. Als die Schwestern 1886 die Paramentenwerkstatt in Gengenbach eröffneten, stickten sie - als eines der ersten Werke - ein Messgewand für ihren Gründer. Nach dessen Tod (1901) wurde das Gewand zunächst weiterhin als Festgewand in der Kirche von Prinzbach (Gemeinde Seelbach) getragen. Heute ist es als zentrales Exponat im Paramentenmuseum in Gengenbach verwahrt.
Das mit Seidenfäden handbestickte Gewand zeigt auf der Rückseite Jesus am Gabelkreuz, dargestellt als Lebensbaum, aus dem heraus Blüten und Blätter erwachsen („Aus dem Kreuz und Leiden, blühen Osterfreuden.“ Kirchenlied) Links im Medaillon sehen wir seine Mutter Maria, rechts den Jünger Johannes. Die Darstellung nimmt Bezug auf das Evangelium des Johannes: „Als Jesus die Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! „ (Joh 19, 26-27). Dieses Evangelium wird am Herz-Jesu-Fest, dem Patrozinium der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu verlesen.
Auf der Vorderseite ist, ebenfalls auf dem Gabelkreuz als Lebensbaum, das Lamm mit der Osterfahne abgebildet. Die lateinische Inschrift lautet „Siehe das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt.“ (Joh 1,29)