Gestreckte, bauchige Flasche aus grünem Glas mit konisch zulaufendem Hals, leicht hochgestochener Boden mit Abriss, umgelegter Glasfaden am Mündungsrand, Korrosionsspuren. Eine große Scherbe ist aus der Gefäßwandung gebrochen und verloren. Im oberen Drittel der Innenwandung befindet sich ein wohl später aufgebrachtes Kreuz aus sich überschneidenden Linien.
Diese Bouteille wurde im Kalksee bei Binenwalde, westlich von Rheinsberg, gefunden, rund 18 Kilometer nördlich von Neuruppin. Am Nordufer befand sich zwischen 1725 und 1872 eine Kalkbrennerei, der sogenannte Braunsberger Kalkofen. Von der langen Zeit im Wasser stammt die flächige Irisierung. Eine Herstellermarke fehlt und ist wohl mit dem Ausbruch verloren gegangen. Die geografische Nähe lässt aber vermuten, dass es sich dabei um ein Produkt der nahe gelegenen Basdorfer Glashütte handelt. Formal könnte ebenso ein mecklenburgischer Hersteller infrage kommen (vgl. Schaich, Reine Formsache, 2007, Kat. 331-333, S. 240; Dexel, Gebrauchsglas, 1995, Kat. 288, 292, S. 236, 238). Ein Neuruppiner Bürger hat diese Flasche, einige weitere Scherben und Medizinflaschen gefunden und dem Museum 2006 geschenkt. [Verena Wasmuth]