Das Prunkschwert hat eine gerade und achtkantige Parierstange, der Griff ist oval und von einem Zackeneisenband eingefasst. Die zweischneidige Klinge wurde reich verziert: In die eine Seite wurde eine Darstellung Kaiser Karls V. unter einem Baldachin eingeätzt; die Inschrift CAROLUS DEI GRATIA [IM]PERATOR R[omanorum] – Karl von Gottes Gnaden Kaiser der Römer − erläutert diese Szene. Im Anschluss sind auf dieser Seite zwei Reiterzüge und ein Zweikampf zu Pferd zu sehen. Auf der anderen Seite der Klinge finden sich die Darstellung eines Gastmahls und Jagdszenen.
Karl Friedrich Lebret wies diese Waffe in seinem 1791/92 angelegten Kunstkammerinventar mit folgendem Eintrag nach: „1 großes Schwerd auf der einen Seite mit eingegrabenen Jagden, Feldern, Pferden etc. auf der anderen Seite mit streitenden Parthien, Reutern mit Lanzen, Aufzügen etc. dergleichen in vorigen Zeiten in den Tournieren gebraucht worden, wovon dieses auch aufbehalten worden ist“ (HStAS A20a Bü 151, fol. 171r, Nr. 30).
[Matthias Ohm]