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Scherben von Römern

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Glas [If 24658/73.1–14]
Scherben von Römern (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Wasmuth, Verena (CC BY-NC-SA)
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Description

Fragmente aus dünnwandigem, lichtgrünem Glas, korrodiert und irisiert.

Sie gehörten zu sogenannten Römern, ein Weinglastyp, der im 17. Jahrhundert in Deutschland und den Niederlanden weit verbreitet war. Meist aus grünem Waldglas gefertigt bestand er aus einem gerippten, hohen Fußreif, einem hohlen, mit Beerennuppen besetztem Schaft und einer gebauchten Kuppa. Die Scherben stammen vom ehemaligen Standort der Glashütte auf der Pfaueninsel in der Havel, die zwischen 1685 und 1688 dem Alchemisten Johann Kunckel gehörte. Die Literatur ging bislang davon aus, dass die Hütte Kunckel einzig zur Entwicklung neuer Farbgläser, der Herstellung des kostbaren Goldrubinglases sowie der Glasperlen für die afrikanische Kolonie Groß-Friedrichsburg diente (Rau, Das Glaslaboratorium, 2009, S. 49; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 32f.).

Die Bodenfunde könnten diese Annahme widerlegen: Möglicherweise stellte die Hütte überdies Römer, also Gebrauchsgläser her. Andererseits könnte es sich dabei ebenso um angekauften Glasbruch als Zutat für die Glasschmelze handeln. Durch Beigabe von Scherben konnte man die Schmelztemperatur sowie -dauer des Glasgemenges deutlich reduzieren. Einer dritten Theorie folgend könnten die Fragmente schlichtweg belegen, dass die Glasmacher auf der Insel ihren Wein aus Römern tranken. Hingegen war stets das Bier das Getränk ihrer Wahl, zumal die schweißtreibende Arbeit am Ofen einen steten Durstlöscher erforderte. Da keine intakten Römer mit brandenburgischer Provenienz überliefert sind, lässt sich eine Zuschreibung nicht ohne Vorbehalt machen. Immerhin ist dokumentiert, dass König Friedrich Wilhelm I. einen ganzen Satz Römer aus grünem Glas aus der Potsdamer Hütte besessen haben soll (Schmidt, Brandenburgisches Glas, 1914, S. 59). [Verena Wasmuth]

Material/Technique

Glas / ofengeformt, gestempelt

Measurements

Kästchen 16 cm x 16 cm

Literature

  • Rau, Günter und Monica (2009): Das Glaslaboratorium des Johann Kunckel auf der Pfaueninsel in Berlin. Berlin, Taf. 23
Created Created
1601
Found Found
1973
Pfaueninsel
1600 1976
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Object from: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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