Die goldene Fibel in Adlerform gehörte zur Tracht einer jungen ostgotischen Adeligen, die offenbar auf der Reise in Thüringen verstarb. Die mit weiteren kostbaren Trachtbestandteilen wie goldenen Ohrringen, einer goldenen Gürtelschnalle und einem kunstvollen Ring ausgestattete, etwa 25jährige Frau gehörte zur ostgotischen Elite.
Die Fibel fand sich im Beckenbereich der Toten an einer 1,20m langen Goldkette. Ins Auge fällt sofort die aufwendige Herstellungstechnik. Die Vorderseite ist mit Goldzellenwerk und Almandinen gestaltet, die mit vergoldeter Silberfolie hinterlegt sind. Die Rückseite ziert ein eingepunztes naturalistisches Bild eines Adlers. Wahrscheinlich stammt das Stück aus einer byzantinischen Werkstatt. Das Motiv des Adlers wurde von den Ostgoten aus der skytho-sarmatischen Kunst übernommen und geht auf reiternomadische Vorstellungen vom Adler als höchster Gottheit zurück.