Das zart gearbeitete Bildrelief zeigt einen Eremiten in einer Landschaft mit theatralischer Geste, die linke Hand zum Herzen führend. Der junge Mönch ist von verschiedenen Attributen umgeben. So stehen Bischofsstab und Mitra für sein ausgeübtes Amt, dass er entweder aufgegeben oder ausgeschlagen hat. Das Kruzifix symbolisiert seine Büßerhaltung und tiefe Frömmigkeit, der Totenkopf die Endlichkeit des irdischen Lebens. das Buch, ein Attribut zahlreicher Heiliger, verkörpert einerseits Ekklesia, die Gemeinschaft der Christen, kann aber auch auf eigene Werke des Eremite hinweisen. Bei der dargestellzen Person handelt es sich vermutlich um den Heiligen Bruno von Köln, den Begründer des Kartäuserordens. Bevor er 1084 eine Einsiedelei in Séche-Fontaine errichtete, war er Leiter der Domschule in Reims. Das ihm von Papst Urban II. angebotene Bischofsamt inReggio nahm er nicht an und gründete statt dessen eine weitere Kartause in La Torre in Kalibrien, wo er bis zu seinem Tod blieb. Zu den Attributen des Heiligen Bruno gehören Buch,, Totenschädel und Kruzifix, dessen Enden in Blätter ausschlagen. Er wird gegen Besessenheit und Pest angerufen. (Text: Kunze, Kathrin in: Ilmenauer Porzellan und Thüringer Unternehmergeist 1786-1838, S. 66)
Die Bildplakette ist eine von mehreren aus der Ilmenauer Porzellanproduktion, die in Nachahmung der englischen Jasperware nach Joshia Wedgwood (1730-1795) um 1800 entstanden. Weitere Beispiele siehe Objekt-Nr. 1553 (Orpheus unter den Tieren), 1554 (Mänade) und 1556 (Heilige Familie).