Das hochoval gearbeitete Bisquitmedaillon zeigt die heilige Familie mit Johannes dem Täufer auf blauem Fond. Maria, mit langem drapierten Gewand, und der bedeutende Heilige der katholischen Kirche hüllen gemeinsam das nackte Christuskind in Tücher. Die Darstellung erinnert an süddeutsche Glasmalereien des Spätbarock. Das Medaillon ist mit einer Bordüre verziert, die aus aneinander gereihten Blüten besteht und in einer Schleife endet. Der typische Zopfstil gehört in die Zeit von 1760 bis 1790, die vom Übergang des Rokoko zum Klassizismus geprägt ist. Dieses Beispiel legt die Vermutung nahe, daß die Ilmenauer Medaillons doch schon vor 1800 entstanden sein könnten. Das Relief wurde an manchen Stellen hauchdünn aufgetragen, so daß Teile besonders transparent und leicht wirken.(Text: Kunze, Kathrin in: Ilmenauer Porzellan und Thüringer Unternehmergeist 1786-1838, S. 66f.)
Die Bildplakette ist eine von mehreren aus der Ilmenauer Porzellanproduktion, die in Nachahmung der englischen Jasperware nach Joshia Wedgwood (1730-1795) entstanden. Weitere Beispiele siehe Objekt-Nr. 1553 (Orpheus unter den Tieren), 1554 (Mänade), 1555 (Eremit).