Die Französische Revolution wurde 1799 durch einen vom Militär unterstützten Putsch beendet, der als "Staatsstreich des 18. Brumaire" (9. November) in die Geschichte einging. Während der Ereignisse, die eigentlich schon am 17. Brumaire vorbereitet wurden und erst am 20. Brumaire einen vorläufigen Abschluss fanden, wurde das Direktorium entmachtet und Napoleon als Erster Konsul faktisch zum Alleinherrscher Frankreichs. Am 18. Brumaire fanden die ersten entscheidenden Schritte des Komplotts statt: Die beiden Kammern der Nationalversammlung, der "Rat der Fünfhundert" und der "Rat der Ältesten" wurden ins Schloss Saint-Cloud südwestlich von Paris "evakuiert", um sie vor einem angeblichen Putsch der Jakobiner zu schützen. Tatsächlich wollte man ein schützendes Eingreifen der Pariser Bevölkerung verhindern. Außerdem traten drei der fünf Direktoren zurück, die verbliebenen zwei wurden als angebliche Jakobiner angeklagt und ihres Amtes enthoben. Somit war der Staat führungslos. Am 19. Brumaire wurde die Nationalversammlung in Saint-Cloud von Soldaten umstellt und unter dem Druck des Militärs zu einer Verfassungsänderung bewegt. Am 20. Brumaire übernahmen Napoleon Bonaparte, Emmanuel-Joseph Sieyès und Roger Ducos als Konsuln die Regierungsführung. Die neue Verfassung wurde am 13. Dezember offiziell verabschiedet und am 25. Dezember in Kraft gesetzt.
Die Lithographie zeigt vermutlich die vom Militär umstellte Versammlung der Abgeordneten in Saint-Cloud am 19. Brumaire. [Johanna Kätzel]