Auf der Holztafel ist mit der Himmelfahrt des Elias und der Mantelübergabe Elias an Elia eine Episode aus dem Alten Testament wiedergegeben (Erstes Buch der Könige, Kapitel 17-22 und zweites Buch der Könige, Kapitel 1-2). Vor goldenem Hintergrund sitzt in einem in türkiser und gelber Farbe changierendem Gewand Elisa vor einer felsigen Landschaft. Sein nymbiertes Haupt und sein Oberkörper wendet er über die rechte Schulter nach oben, wo die segnend erhobene Hand Gottes in einer hell leuchtenden Wolke in der linken oberen Bildecke zu erkennen ist. Der schwarze Rabe ist auf das asketische Lebens Elias zu beziehen. In einer Höhle lebend wurde er nur durch den Raben gespeist. Links sitzt ein Heiliger, dem sich ein stehender Heiliger zuwendet. Rechts von Elisa stehen zwei weitere Heilige vor dem Fluss Jordan. Der vordere streckt die Hand aus, bereit von einem etwas höher stehenden Engel in Rückenansicht den Mantel als „Zeichen der Übertragung prophetischer Gabe“ zu empfangen, den ihm sein Lehrer Elias aus dem Himmel reicht. Elias sitzt in einer roten Gloriole in einer Quadriga, einem Wagen, der von rechts nach links von vier geflügelten Pferden herangezogen wird.
Das Gemälde verfügt über einen in beige gemalten schlichten Rahmen mit blauer Kante, mit einer Inschrift in altrussischer Schrift. Auch die Tafel weist eine Inschrift oberhalb des Hauptes des Elias auf.
Die Silberriza, eine Metallabdeckung in erhabener Treibarbeit, hat Aussparungen für die Häupter der Heiligen und des Engels, ferner einen vergoldeten Strahlennymbus für Elia und auch diverse Inschriften oberhalb des himmelfahrenden Wagens und links und rechts des goldenen Nymbus. Da Elia zu den meistverehrten Propheten der Ostkirche zählt, dürfte es sich um eine altrussische Ikone handeln. Besonders in Nordrussland in der Region um Nowgorod gab es eine Konzentration von Ikonen mit diesem Motiv. Das Gemälde und die Metallabdeckung sind wie immer in der Ikonenmalerei unsigniert und undatiert. Der Zustand ist sehr gut. (ek)
Die Ikone wurde dem Museum 1981 vom Stadtarchiv Brandenburg (Havel) übergeben.
Literatur:
Vgl. Skrobucha, Heinz: Kunst des christlichen Ostens. Ikonen und angewandte Kunst. Hoechst 1986, Kat. Nr. 76 - Vgl. Bock, Ulrich; Sporbeck, Gudrun; Weinbrenner, Klaus: Schnütgen-Museum Köln. Ikonen und ostkirchliches Kultgerät aus rheinischem Privatbesitz. Köln 1990, Katalog Nr. I.133, I.134, I.135, I.136 (S. 108f.)