Auf der Takenplatte ist ein von Weinranken umgebender, auf einem Fass reitender Zecher mit Zipfelmütze zu erkennen. Ikonographisch ist die Darstellung von dem auf dem Fass reitenden Bacchus übernommen. Inhaltlich könnte der Zecher eine Anspielung auf den deutschen Michel sein. Aus dem Alltag entnommene Darstellungen, die Menschen bei der Arbeit, beim Essen, beim Spiel oder beim Feiern zeigen, tauchen im rheinischen Gebiet erst relativ spät (im 18. und 19. Jh.) in größerer Zahl auf.
Die Platte könnte aus Dillingen/Saar stammen, denkbar wäre auch eine Herstellung in Lothringen, das auf eine bedeutende Eisenhüttengeschichte zurückblicken kann. Eine französische Herkunft spräche eher gegen eine Deutung der Figur als deutschen Michel, da es sich hierbei um ein Autostereotyp handelt, also ein Bild, das sich die Deutschen von sich selbst machten. [Johanna Kätzel]