Das Brustbild zeigt eine etwa 40jährigen Dame, deren langes, dunkles und mittig gescheiteltes Haar hochgesteckt hat. An ihrem recht Ohr ist ein Ohrgehänge zu erkennen. Ihren Kopf leicht ins Viertelprofil gedreht, schaut sie den Betrachter ernst aus dunklen Augen an, fast etwas melancholisch. Sie trägt ein hochgeschlossenes blau-grau gestreiftes Kleid, dessen leichter Stoff in Falten gelegt wurde. Am Hals ist dieses mit einer feinen Spitze gesäumt. Die langen Ärmel sind unterhalb der Schulter puffärmelartig verengt. Solche gestreiften Kleider wurden zuerst in den 1840er Jahren in England modern und bestimmten in den folgenden Jahren auch die deutsche Mode.
Es könnte sich bei dem hier vorliegenden Gemälde um das Gegenstück zu dem Herrnporträt handelt, das in die Zeit vor 1861 datiert wird. (Inv.-Nr. V00019KaGe). Vielleicht handelt es sich um einen Berliner Maler.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert. Es war ursprünglich etwas größer und wurde am unteren Rand neu umgelegt. Die Malerei ist nachgedunkelt, verschmutzt und beschädigt durch Fehlstellen, Einrisse und Abplätterungen. Auf der Rückseite ist eine Fehlstelle mit einem Stück Leinenstoff hinterlegt. Der ehemals vorhandene Rahmen ging verloren. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums