Jenseits eines Grabens, der diagonal in eine verschneite Abendlandschaft mit Wiesen und wenigen Bäumen führt, sind eng gedrängt zwölf Heuschober aufgestellt, die malerisch mit Schnee bedeckt und durch eine unbekannte Lichtquelle (die untergehende Sonne) von rechts beleuchtet werden. Die Gruppe der Heuschober und ihre Schneebedeckung hat, wie es in dem für die Kraft der Linie empfänglichen Jugendstil typisch ist, ein gewisses Eigenleben gewonnen. Nicht die augenblickliche Impression eines Erlebnisses, sondern eine sich verselbständigende, weiterschwingende Formenfolge zeichnet die Darstellung des Grabenverlaufs ebenso wie die Gruppe der Heuschober aus. Ein variiertes Lieblingsmotiv der Künstlerin, dass sie noch nach dem Ersten Weltkrieg wiederholt. Mit breitem zeitgenössischen Rahmen.
Ankauf 2007 für das Museum Schloss Lübben.
Bezeichnet re. u. eigenhändig mit brauner Pastellkreide "MM[ligiert in Jugendstildekor]oritz-Lübben / 1905", rückseitig auf dem Karton Kopie einer Bezeichnung von originaler Rückseite, durch den neuen Karton (2007 verklebt) "'Beschneiter Heuschober' / Spreewald / M. Moritz-Lübben / Friedenau / Handjery 76 III".