Kunstvoll gearbeitete Spiele gehörten ebenso wie Musikinstrumente zum Inventar der Kunst- und Wunderkammern, wie überhaupt Kunstkammerstücke oft einen spielerisch leichten Charakter besaßen. Man denke nur an die fast spielzeughaften Nachbildungen von Schiffen Wagen und ähnlichen auf Festtafeln. Der Brettspielkasten mit Intarsien verfügt innen über ein Spielfeld für Tric-Trac, einer französischen Backgammonvariante. Auf den Außenflächen befinden sich Spielfelder für Mühle bzw. Dame und Schach. Die Tric-Trac-Spielfläche ist am aufwändigsten gestaltet. Die 30 geprägten Spielsteine bilden keinen einheitlichen Satz. 18 lassen sich durch ihren Stempel Phillip Heinrich Müller (1654-1719) zuordnen. Der Augsburger war einer der bedeutendsten Medailleure und Stempelschneider seiner Zeit und vornehmlich für süddeutsche Auftraggeber tätig. Drei stammen von Georg Wilhelm Vestner (1677-1740), einem in Nürnberg tätigen Medailleur. Der Rest weist kein Monogramm auf. Ob einige der Steine ursprünglich zum Spiel gehörten, ist nicht bekannt. Die Prägungen zeigen Persönlichkeiten, kriegerische Auseinandersetzungen, weitere zeitgenössische Ereignisse, Stadtansichten. Die dargestellten Motive bzw. die Spielsteine selbst sind zwischen 1678 und 1711 datiert. Dazugehörig ist der hier ebenfalls präsentierte Würfelbecher mit zwei Würfeln aus Elfenbein.
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