Hüftbild einer vornehmen Dame im schwarzen Spitzenkleid, die in Kleidung und Habit ein wenig an Elizabeth Rosanna Gilbert (Lola Montez) erinnert. Gilbert trat in Europa zwischen 1843 und 1846 als spanische Tänzerin auf und wurde in den Jahren 1846 bis 1848 als Geliebte von König Ludwig I. bekannt. Die dargestellte Dame sitzt auf einer Chaiselongue und stützt sich mit dem rechten Ellenbogen auf ein rotes Polster mit goldener Quaste. In der Linken hält sie einen nach unten zusammengeklappten Fächer. Seit den Befreiungskriegen in den 30er Jahren lag alles spanische im Trend. Ulrike Laufer vermutet im Katalog zur Ausstellung "Biedermeiers Glück und Ende" (siehe Lit.), dass es sich um das Porträt der Tänzerin Pepida de Oliva (1830-1858) handelt, die um die Jahrhundertmitte in Münchner Künstlerkreisen bekannt wurde. //Das Gemälde wurde 1966 vom Historischen Verein der Pfalz im Mannheimer Kunsthandel erworben. / // Der 1808 in Oggersheim geborene Eduard von Heuss war Mediziner und Maler. Obwohl ab 1837 hauptsächlich in Mainz lebend, hielt er sich bis zu seinem Tod immer wieder auch für längere Zeit in München auf. Neben dem bekannteren Vater Dr. Eduard von Heuss kommt als Maler auch sein Sohn Dr. Ferdinand Wilhelm von Heuß (1848-1924) in Frage. Dieser war neben seiner Tätigkeit als Königlich-Bayerischer Generalarzt der Landwehr auch als Künstler tätig. / Signatur mittig rechts: "Heußs". //
Pepita de Oliva trat erstmals um 1856 in München auf, um diese Zeit hat sie Eduard von Heuss wohl porträtiert.