Der Briefbeschwerer ist kuppelförmig. Am unteren Rand sind Facettierungen (Kaltbearbeitung) zu erkennen. Im Inneren - auf dem "Kissen" - brachte der Glasmacher drei Pflanzen mit rosa Blüten und grünen Blättern ein. Darüber ist ein Schriftzug - vermutlich "Netta" - und eine weitere Planze mit blauer Blüte zu erkennen, die eine Art Unterstreichung für den Schriftzug darstellt.
Der Briefbeschwerer wurde offenbar für Katharina Werner in der Andreashütte Klitschdorf, Niederschlesien, hergestellt. Die Frau eines Formenmachers wechselte in den 1920er Jahre zur Baruther Glashütte. Der Briefbeschwerer wurde über mehrere Generationen als Familienerinnerungsstück bewahrt. Als "geschundenes Glas" ist der Briefbeschwerer auch Ausdruck eines gewissen Eigensinns der Glasmacher und spiegelt insofern auch eine wichtige historische Phase des heutigen Immateriellen Kulturerbes der Manuellen Glasfertigung.