Postabwurfbeutel von Bord eines Zeppelin-Luftschiffes.
Aufschrift der Vorderseite:
Luftschiffbau Zeppelin G.m.b.H.
Friedrichshafen
Luftschiff
Post
No. 16308 Carl Lauser, Geschäftsbücher-Fabrik, Stuttgart
Aufschrift der Rückseite:
Der FInder dieser Luft-
schiff-Post wird höfl.
gebeten, den Inhalt die-
ser Tasche bei dem
nächsten Postamte
möglichst sofort abzu-
liefern
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Die Postabwurfbeutel wurden vermutlich um 1910 gemeinsam von der Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft (DeLAG) als Betreiber und der Hamburg-Amerika Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG), die den Vertrieb übernahm, ersonnen. Davor gab es schon bei der DeLAG für betriebsinterne Angelgenheiten und Standortmeldungen verwendete "Flaggenraketen" bzw. "Luftschiffsignalhülsen".
Primär waren die "offiziellen" Postabwurfbeutel zum gebündelten Abwurf der von den Passagieren geschriebenen Bordpostkarten gedacht, weniger zum Absetzen von Fahrtrelevanten Standortmeldungen oder Betriebsinternen Angelgenheiten der DeLAG. Die speziellen Postabwurfbeutel konnten von den Passagieren mindestens bis zur Errichtung der ersten Postbetriebsstelle an Bord eines Zeppelin-Luftschiffes an Bord erworben werden. Die Verwendung von Postabwurfbeuteln ist aber auch darüber hinaus belegt.
Durch das lange und auffällige schwarz-weiß-rote Flatterband war der Abwurfbeutel auch vom Boden aus gut sichtbar bzw. leicht auffindbar. Für den Finder waren avers Anweisungen zur Weiterleitung der Post, revers Werbung aufgedruckt.
Hersteller war die Stuttgarter Geschäftsbücher- und Lederwarenfabrik sowie Buchdruckerei "Carl Lauser".
Heute zählen die Postabwurfbeutel zum Sammelgebiet der Luftpost / Aerophilatelie.